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Montag, 23. Juni 2014

Mouriès

Olivenplantagen-soweit das Auge reicht
[Fotos anklicken zum Vergrößern]

Mouriès ist ein Dorf am Südhang der Alpillen, ein kleiner Gebirgszug südöstlich von Avignon, den nicht mal alle Franzosen kennen. Maximal 400 m hoch sind die weißen Kalkfelsen, die den Gebirgskamm ausmachen, den man am nördlichen Horizont sehen kann. Ca. 3500 Einwohner leben hier und haben hauptsächlich mit Öl zu tun - mit Olivenöl natürlich. Rings um Mouries sind riesige Olivenplantagen, denn hier ist Frankreichs größtes Anbaugebiet für Oliven. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es hier mehrere Ölmühlen gibt, die auch einen Fabrikverkauf anbieten -allerdings zu Preisen, die jenseits von Gut und böse sind (von 15 € aufwärts pro Liter).
Auch Mandeln und Wein werden hier angebaut.


Zwei Departementsstraßen kreuzen sich hier in der Mitte des Dorfes: die D24 von Eygalières kommend und nach St-Martin-de-Crau führend und die D17, die von Salon-de-Provence nach Arles führt. Diese Kreuzung ist dann auch das Zentrum des Dorfes. Dort haben wir z.B. in der boulangerie von Lionel Combe täglich die knusprigen Baguettes oder in der Fleischerei (boucherie) von Arnaud Gabriel Rindfleisch für unser beuf bourgignon gekauft. In der "Pampelmousse" gab es das passende Gemüse dazu. Eine große Pharmacie ist direkt an der Kreuzung platziert, wo es Medikamente zu erstaunlich niedrigen Preisen gibt, wie wir uns selbst überzeugen konnten. 

Die Kreuzung von D24 und D17


Die "Hauptgeschäftsstraße" ist der Cours Paul Revoil, die von besagter Kreuzung in Richtung Norden bis zum Boule-Platz geht, wo abend die älteren Herren eine "ruhige Kugel" schieben. Hier gibt es ein Cafè und ein kleines Restaurant, ein Tante-Emma-Laden, aber auch Andenkengeschäfte und eine Patisserie. Einmal in der Woche (mittwochs) gibt es hier einen Bauernmarkt und in größeren Abständen auch mal einen Flohmarkt.
Avenue Pasteur mit Kirche St.Jaques
[Quelle: Google Streetview]
Die von der Kreuzung nach Osten führende Straße ist die Avenue Pasteur. Bäcker, Fleischer, Bank, Post und ein kleines China-Restaurant vervollständigen die Infrastruktur des Dorfes. Unübersehbar ist die Kirche St-Jaques aus dem 18. Jhdt., in der Französischen Revolution zerstört und im 19. Jhdt. wieder restauriert. Wer Glück hat wie wir, kann an einer Hochzeit (zumindest als Zuschauer) teilnehmen. 

Gegenüber dem Kircheingang ist das Centre Culturel, das an unserem ersten Wochenende als Wahllokal für die Europawahl diente.
Apropos Europawahl! Während in Deutschland die Straßen und Plätze voll von Wahlplakaten und Riesen-Aufstellern war, hat man in Frankreich überhaupt nichts von Wahlen gemerkt. Nur in Mouriès  fanden wir ein kleines Plakat, und das auch noch von der rechtsgerichteten Front Nationale, die dann auch noch den Wahlsieg davongetragen hatte.
Hier gibt es leckere Baguettes
Hochzeit auf provenzalisch
Auf dem Flohmarkt kann man
manches Schnäppchen ergattern

Ein Office du Tourisme gibt es gleich neben dem Centre culturel. In unmittelbarer Nähe unseres Ferienparks an der Place General de Gaulle ist die Grundschule von Mouriès. Die Bürgermeisterin sitzt in einem schmucken Gebäude in der Ave Pasteur. Die Police Municipale ist auch gleich in der Nähe. 

Natürlich gibt es auch einige kleinere Hotels und zwei feine Restaurants mit allerdings auch "feinen" Preisen.

Übrigens: Großeinkäufe macht man in der Regel im 10 km entfernten St-Martin-de-Crau in den großen Supermarchés Intermarché oder Super U. In Mouriès gibt es nur einen Minimarkt der Kette Casino.

Und was uns besonders erstaunt hat: Es gibt sogar eine Stierkampfarena! Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Mittlerweile haben wir festgestellt, dass dort in fast jedem kleinen Ort Stierkämpfe ausgetragen werden. Doch dazu später.

Alles in allem ist Mouriès nicht unbedingt ein Touristenzentrum, aber ein nettes, scheinbar gut funktionierendes, ruhiges aber trotzdem kein langweiliges Dorf.

Die "Ölfelder" von Mouriès
Auch Mandeln wachsen hier

Wie Hochgebirge sehen die Alpillen in der Ferne aus.

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