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Montag, 23. Juni 2014

Les Alpilles - 2014

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2013 war ein Jahr ohne Frankreich. Da waren wir in Kroatien.  Aber in diesem Jahr 2014 hatten wir Entzugserscheinungen, was Frankreich betrifft. So starteten wir zu viert am 23. Mai 2014 wieder in die Provence, diesmal in das Departement Bouches-du-Rhône, in das kleine Dorf  Mouriès am Südhang der Alpillen.  Wir haben wieder ein Ferienhaus bei Interchalet gebucht, das uns (mit kleinen Abstrichen) gut gefallen hat.
Die 1300 km von Halle nach Mouriès haben wir nicht auf einen Ritt absolviert. Nach 800 km haben wir in Besançon  im Hotel Zenitude übernachtet. Das Hotel kannten wir schon. Es liegt etwas außerhalb der Stadt unmittelbar an der Medizinischen Fakultät der Universität und ist wirklich sehr preiswert.

Mouriès

Olivenplantagen-soweit das Auge reicht
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Mouriès ist ein Dorf am Südhang der Alpillen, ein kleiner Gebirgszug südöstlich von Avignon, den nicht mal alle Franzosen kennen. Maximal 400 m hoch sind die weißen Kalkfelsen, die den Gebirgskamm ausmachen, den man am nördlichen Horizont sehen kann. Ca. 3500 Einwohner leben hier und haben hauptsächlich mit Öl zu tun - mit Olivenöl natürlich. Rings um Mouries sind riesige Olivenplantagen, denn hier ist Frankreichs größtes Anbaugebiet für Oliven. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es hier mehrere Ölmühlen gibt, die auch einen Fabrikverkauf anbieten -allerdings zu Preisen, die jenseits von Gut und böse sind (von 15 € aufwärts pro Liter).
Auch Mandeln und Wein werden hier angebaut.

Mas des Arènes

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So hieß unsere Ferienanlage. Ein "Mas" ist ein provenzalisches Landhaus. Die Bezeichnung findet man oft für Gasthäuser oder Hotels in dieser Region. Tatsächlich befand sich unser "Mas" direkt neben der Arena, der Stierkampfarena. Deshalb der Name. Doch darauf komme ich später noch einmal zurück.

Also unsere Ferienanlage:
Der Swimming Pool war das
Zentrum der Wohnanlage
Sie ist eine Siedlung von  Ferienhäusern, gruppiert um einen großen Swimming-Pool. Ein ausreichender Parkplatz, dessen Zugang mit einem Sicherheitscode geschützt ist, liegt unmittelbar vor der Rezeption. Freundliche junge Damen, die außer Französisch noch Englisch sprechen, managen den Tagesbetrieb dort.

Stierkampf auf provenzalisch

Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Fast unmittelbar neben uns war die Stierkampf-Arena. Ein Plakat kündigte einen Stierkampf am 31. Mai an.
Natürlich waren wir dabei. Der Eintritt kostete 5 Euro. Die Kasse war eine leicht übersehbare kleine Öffnung in der Außenmauer. Es war wunderschönes Sommerwetter. Voller Erwartung betraten wir die Arena und suchten uns einen schattigen Platz. Überrascht waren wir, dass so viele Plätze frei blieben. Das Wort jeune (jung)  erklärt wohl den Charakter des Kampfes, den wir dann zu sehen bekamen. Jeder Stierkampf -auch unserer- beginnt mit der Carmen-Ouvertüre, die blechern aus den Lautsprechern schallt.

Auf in die Camargue!

Die Crau
Quelle: http://de.wikipedia.org/
Am 3. Juni 2014 steht die Camargue auf unserem Ausflugsplan, genauer gesagt die Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer, direkt an der Mittelmeerküste.  Etwas über 60 km haben wir in südwestliche Richtung zu fahren zu fahren. Südlich von Mouriès beginnt eine steinige, flache Trockenlandschaft, die Crau , in der sich über Jahrhunderte Schotter aus den zur Rhône und zum Mittelmeer fließenden Gewässer (z.B. die Durance) abgelagert hat. Dieses landwirtschaftlich schlecht nutzbare Gebiet ist auch schwach besiedelt.

Ab St-Martin-de-Crau verwandelt sich die mautpflichtige A 54 in die kostenlose N 113, die uns zunächst nach Arles führt. Dort überqueren wir die Rhône. An der nächsten Péage verlassen wir die vierspurige Straße und folgen nun den Wegweisern nach Süden, nach Saintes-Maries-de-la-Mer.

Marseille - ein lohnendes Ausflugsziel

Die Tatsache, dass Marseille nur etwa 70 km von Mouriés entfernt liegt, verlockte zu einem Ausflug mit dem Auto dorthin. Ab St-Martin-de-Crau könnte man die Autobahn A54 benutzen, aber die Péage sparen wir uns und benutzen die parallel verlaufende D113, die uns an Salon-de-Provence vorbeiführt. Bei Vitrolles "dürfen" wir auf die A7, die Route du Soleil, die nun bis zum Ende in Marseille kostenfrei ist. Schon eine Weile begleitet uns das Mittelmeer auf der rechten Seite unter uns. Vor uns das Häusermeer von Marseille. Jetzt ist die Autobahn am Ende und geht in der Nähe des Hauptbahnhofs Saint Charles in das Straßennetz der zweitgrößten Stadt Frankreichs über. Vorher biegen wir in eine Seitenstraße in einem Viertel, dass scheinbar überwiegend von Nordafrikanern bewohnt wird, wo wir aber einen Parkplatz finden.