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Samstag, 29. Mai 2010

Sur le Pont d'Avignon...


Der Papstpalast in Avignon



Alte Städte in Deutschland und alte Städte in Frankreich! Da gibt es einen Unterschied. In Deutschland ist alles pieksauber, frisch renoviert, mit den besten Farben angestrichen. Die Städte bei uns sehen so aus, wie sie wahrscheinlich nie in der Geschichte ausgesehen haben. In Frankreich dagegen sind alte Städte eben alt, haben Narben, lassen den Putz schon etwas bröckeln und die Farben sind etwas verblichen. So, wie Avignon z.B.

Natürlich steht Avignon auf unserem Plan. Da wir den Papstpalast schon kennen, verabschieden wir uns von unseren Verwandten, die sich dieses monumentale Bauwerk aus dem 14. Jhdt. ansehen wollen. Wir wollen einen Stadtbummel durch die historische Innenstadt machen. Avignon intramuros ist der Name für die von einer kompletten Stadtmauer umgebenen Altstadt. Wir starten unseren Bummel am Papstpalast. Es ist noch früh am Tage. 10 Uhr ist gerade vorbei, als wir die Place de l'Horloge erreichen, ein idyllischer Platz mit vielen, Schatten spendenden Platanen, Straßencafés und Hotels. Ein historisches Kinderkarussel dreht schon seine ersten Runden. Hier schlägt das Herz von Avignon, lesen wir im Reiseführer. Im Moment sehen wir aber nur Kellner, die die Tische in den Außenbereichen decken und flotte Avignoner, die vermutlich zu ihrer Arbeit eilen.

Die Hauptgeschäftsstraße in der Altstadt ist die Rue de la Republique , wo gerade die Geschäfte öffnen, Wasserwagen die vielen Blumenkübel mit Wasser versorgen und Franzosen in den Bistros ihren Morgenkaffee trinken.

Café La Régence (StreetView)
Nachdem auch wir im Café Regence an der Kreuzung Rue Vernet/ Cours Jean Jaures einen Café créme getrunken haben, setzen wir unseren Weg bis zur Stadtmauer fort. Genau gegenüber vom Stadttor Porte de la Republique ist der Hauptbahnhof. Wir aber gehen ein Stück entlang der Rempart (Stadtmauer). An der Rue St.-Michel richten wir unsere Schritte wieder in Richtung Innenstadt, die hier aus lauter kleinen Gassen und schönen Plätzen besteht. Hier öffnen die Cafés und Restaurants 11 Uhr und überall ist rege Betriebssamkeit, die Stühle und Tische werden aufgestellt, Tischdecken aufgelegt und die Sonnenschirme aufgespannt. Die Bäcker- und Fleischerläden laden zum Einkaufen ein.
Place Pie mit der Markthalle
An der Place-Saint-Didier besichtigen wir die gleichnamige romanische Kirche. Nach Norden hin beginnt hier eine kleine Fußgängerzone. Aber die meisten Gassen und Straßen werden von vielen Autos, Lieferwagen und sogar Bussen befahren.
Das Verkehrschaos ist an der Place Pie am größten, denn hier wird die Straße erneuert. Das Interessanteste an diesem Platz ist aber die Markthalle Les Halles , die aber leider heute (Montag) geschlossen hat. Sie ist ein moderner Bau  mit einer begrünten Außenfassade.

Hinter dem Papstpalast
An der Place des Carmen mit einer eindrucksvollen Kirche treten wir langsam den Rückweg in Richtung Papstpalast an. In der Zwischenzeit erreicht uns auch ein Anruf meines Schwagers, der meldet, dass sie den Papstpalast  nun wieder verlassen haben.  Wir sehen schon die Rückfront des Palastes. Über eine lange Treppe, die Escaliers-Sainte-Anne erreichen wir den Jardin de Rocher des Doms, ein schöner Park auf dem Domfelsen, der bis an die Rhone reicht. Man hat hier einen schönen Blick auf den breiten Fluss und die gegenüberliegende Insel Bathelasse. Auch das hinter dem zweiten Rhone-Arm gelegene Villeneuf-lés-Avignon ist gut zu sehen. Aber nun taucht auch sie auf, eine der Attraktionen von Avignon: die berühmte im 14. Jhdt. gebaute Brücke Saint Bénezet. Eigentlich ist es nur eine halbe Brücke, der Rest ist 1668 bei einem Hochwasser eingestürzt. Sie hatte ursprünglich mal 24 Bögen. Heute sind es nur noch vier.
Pont Saint-Bénezet

Auf dem Platz vor dem Palast treffen wir unsere Verwandten. Es ist Mittagszeit und wir haben heute noch ein weiteres Ziel hier in der Nähe geplant: der Pont du Gard.

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