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Samstag, 29. Mai 2010

Wie im alten Rom

Pont du Gard
Nur wenige Kilometer von Avignon entfernt ist das Städtchen Remoulin, das seine Berühmtheit dadurch erlangt hat, dass die Römer vor etwa 2000 Jahren eine Wasserleitung gebaut und mit Hilfe eines Aquädukts über das Tal der Gard geführt haben. Diese 3-etagige Brücke ist 49 Meter hoch und ist eine der besterhaltenen römischen Wasserleitungen.

Wir waren schon einmal 1993 nach unserem Spanienurlaub dort und freuten uns auf ein Wiedersehen mit diesem Bauwerk. Ein großer Parkplatz mit beschrankter Zufahrt stoppte uns erst mal. Einen leichten Schock bekamen wir, als wir lasen, dass die Parkgebühr, die gleichzeitig Eintritt für das Baudenkmal beinhaltet, 15 Euro beträgt! Was soll's! Jetzt sind wir nun schon mal hier. Um uns zu besänftigen, teilen wir 15 durch 4 = 3,75 und sagen, naja pro Person geht's grad noch so.

Ein gigantischer Anblick auf die Brücke entschädigt uns etwas, als wir den fast leeren Parkplatz verlassen. Zuerst einmal haben wir Hunger und durst, da wir in Avignon noch nicht gegessen hatten. Wir gehen auf das Restaurant "Les Terrasses" zu, von dem man eine schönen Blick auf den Aqüädukt hat. Das war aber auch schon alles. Zu essen gab es nur ein Gericht, ein Menü zu 35,- Euro. Das war der zweite Schock. Wir bestellen lediglich ein Bier (0,25 Liter für über 3 Euro) und sind erstmal sauer, trösten uns aber, dass auf dem gegenüberliegenden linken Ufer noch ein Restaurant ist. Wir erinneren uns, als wir vor 17 Jahren hier waren. Da war regelrechte Volksfeststimmung hier. Kioske und kleine Bistros versorgten damals die Besucher mit Pizza, Croque Madame oder Monsieur und anderen Köstlichkeiten. Heute waren kaum Menschen hier im Vergleich zu damals.


Auf dem 1. Niveau kann man
die Brücke überqueren
Wir überqueren die Brücke auf der untersten Etage, unter uns das klare Wasser der Gard, neben uns das 2000 Jahre alte, immer noch stabile Mauerwerk aus der Römerzeit. Bis zu 61 Tonnen wiegen die Steine. Etwa 20.000 Kubikmeter Wasser flossen täglich durch Wasserleitung von Uzés nach Nímes auf der obersten Ebene der Brücke.

Am anderen Ufer führt ein Weg zu einer Caféteria, wo es zwar ein paar gerichte mehr gibt, aber auch zu unverschämten Preisen.

Sehr eindrucksvoll sind uralte Olivenbäume, die teilweise aus Spanien geholt und "umgetopft" wurden. Der älteste ist über 1000 Jahre alt.
Uralte Oliven und junge Deerns

Dann stiegen wir einen etwas steilen Weg rechts von der Brücke nach oben, weil wir nun die Brücke auf dem obersten Niveau, quasi durch die Wasserleitung überqueren wollten, so wie wir das vor 17 Jahren schon einmal getan haben. Eine japanische Reisegruppe stand vor dem Zugang der Brücke und ließ sich historische Details erklären. Als sie fertig sindn, wird die Tür zur Brücke geöffnet, und die Japaner strömen in den engen Durchgang. Wir wollen uns ihnen anschließen, werden aber zurückgewiesen. Nur für angemeldete Gäste, heißt es. Ein weiterer Punkt, der unseren Ärger verstärkte!

Resümee des Tages: Dorthin, wo es dir mal sehr gut gefallen hat, fahre nicht wieder. Du wirst enttäuscht werden.

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