Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 29. Mai 2015

Die Schlucht der Tarn

Eigentlich wollten wir nur zu der berühmten Autobahnbrücke, dem Viaduc de Millau. Sie liegt im UNESCO-Welterbe-Reservat Causses et Cevennes. Das sind etwas über 100 km wieder in westlicher Richtung zunächst auf der D999 und bei Le Caylar auf die (fast) mautfreie A75. Sie verläuft ziemlich exakt von Nord nach Süd, deshalb hat sie wohl auch den Namen "La Meridiènne". Sie erstreckt sich über das ganze Zentralmassiv und ist eine der die höchstgelegenen Autobahnen Europas.  Drei Tunnel und acht Großbrücken muss sie überwinden. Und die größte Brücke, bzw. die längste und höchste Schrägseilbrücke der Welt ist der Viaduc de Millau und überbrückt das tief eingeschnittene Tal der Tarn.


Der Viaduc de Millau
Kurz vor der Brücke kommen die Schilder "Pèage", denn die Überquerung kostet etwas, die einzige Mautstrecke auf dieser Autobahn. Also verlassen wir die A75 an der Abfahrt La Cavalerie und fahren tief hinunter bis zum Informationszentrum des Viadukts. Dort wird in einer interessanten Ausstellung  mit einem Video und anhand von Modellen der Bau der Riesenbrücke erläutert.
Die technischen Daten erspare ich mir. Die kann man hier nachlesen. Auf jeden Fall ein beeindruckendes Bauwerk. Es hat aber den Nachteil, dass es sich schlecht aus der unteren Position fotografieren lässt. Dazu hätten wir von der Autobahn auf die Besichtigungsplattform fahren müssen. Aber dazu waren wir zu geizig. Da hätten wir nämlich 7 € Maut zahlen müssen! Vielleicht ein anderes Mal.

"Les Causses" und "Les Cevennes" sind Kulturlandschaften am Südhang des Zentralmassivs. Während die Cevennen ein schluchten- und waldreiches Karstgebirge sind, versteht man unter den Causses hügelige, meist kahle Hochebenen. Die Berge in den Cevennen  erreichen Höhen bis zu 1700 Meter. Zwei große Bergmassive prägen die Cevennen, der Aigoual im Süden und das Lozère-Massiv im Norden.
Die Cevennen waren in der Geschichte das Zentrum der französischen Protestanten, der Hugenotten. Hier konnten sie sich in den vielen Schluchten und Höhlen in den Glaubenskriegen im 17. Jhdt. verstecken.

Die Hochebenen der Caussses liegen auf einer Höhe von 900 - 1200 Metern. Der poröse, wasserdurchlässige Kalkboden hat eine spezifische, karge Vegetation geschaffen, die gerade einmal für Weidewirtschaft geeignet ist.
Wenn wir schon einmal hier sind, haben wir uns gedacht, dann könnten wir auch noch die berühmte Schlucht der Tarn, die Gorges du Tarn, anschauen, denn sie beginnt hinter Millau. Genauer gesagt beginnt sie in der Ortschaft Le-Rozier und endet in Sainte-Enimie. Sie ist 35 km lang und teilweise sehr eng, aber nicht so eng, dass nicht noch eine Straße dazwischen passt.

Auch wenn die Straße durch die Schlucht sehr schmal ist, gibt es immer mal wieder Aussichtspunkte, wo man anhalten kann und die atemberaubende Landschaft genießen kann. Ortschaften gibt es nur wenige in der Schlucht. Die  bekanntesten sind La Malène und Sainte Enimie. Sie leben vom Wander- und Kanutourismus. La Malène hat gerade einmal 158 Einwohner, aber eine schöne romanische Kirche und eine heute als Hotel genutzte Burg Manoir de Montesquiou.
Sainte-Enimie ist der Hauptort der Schlucht mit etwa 500 Einwohnern.
Nach einer kleinen Pause in Sainte Enimie haben wir die Schlucht verlassen. Wir haben gewendet und sind auf die D986 Richtung Mende gefahren. Jetzt ging es bergauf in einigen Serpentinen.Eine ganze Zeit lang fuhren wir direkt oberhalb der Schlucht. Irgendwann wandelt sich die Straßennummer in die D998 um. Wir haben hier eine Departementsgrenze(nach Lozère) überfahren. Da änderen sich die D-Straßennummern. Wir durchquerten auch relativ karge Hochflächen, die Causses Sauveterre. Dort, wo die D998 auf die D32 stößt, haben wir uns verfahren. Anstatt in Richtung Le Massegros zu fahren, sind wir rechts abgebogen in Richtung Chanac. Nach 2-3 km kam uns das seltsam vor, und wir wendeten und fuhren dann die richtige D32 entlang. Dünnbesiedelt ist diese Gegend hier. Wir passieren Le Massegros, ein sehr kleines Dorf und nun geht es abwärts. Ab der Departementsgrenze zu Aveyron wird die D32 zur D9, die sich in einigen Zickzack-Linien nach unten windet. In Le Rozier sind wir dann wieder auf  auf der Tarn-Straße, auf der wir hergekommen sind. Nun sind wir wieder auf bekanntem Terrain. Bei Millau haben wir sogar noch mal einen schönen Brückenblick,

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen