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Freitag, 29. Mai 2015

Ein Sonntag in Marseille

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Der Sonntag in Marseille begann wieder mit herrlichstem Sommerwetter und einem Frühstück,  das dem Preis von 6€ angemessen war.  Unser Auto durfte noch bis 12 Uhr in der Garage bleiben, so dass wir uns sofort auf den Weg zum Musée des Civilisations de l'Europe et de la Mediterranée, kurz MuCEM machen konnten. Es war der erste Sonntag im Monat. Da sind die staatlichen Museen in Frankreich kostenlos. Wir hatten auf 10 Uhr orientiert, aber das Museum öffnete erst 11 Uhr, so dass wir noch etwas am Alten Hafen bummelten.


Pünktlich 11 Uhr öffnete das MuCEM. Wir nutzten den Eingang am Fort Sain Jean. Eine geniale Lösung wurde 2013 geschaffen: ein luftig-leichter Neubau  auf der ehemaligen Hafenmole J4 verbunden über eine Fußgängerbrücke mit dem alten Fort Saint Jean.

Es ist das erste Museum, das sich der Kultur und der Geschichte des gesamten Mittelmeerraums mit einer Dauerausstellung und mit ständig wechselnden Sonderausstellungen widmet. Die Sonderausstellung zu unserer Zeit hieß "Lieux Saints Partagés" (Geteilte heilige Stätten). Es ging also um religiöse Stätten im Mittelmeerraum, die für Christen, Juden und Moslems gleichermaßen von Bedeutung sind.

Das Interessante am Fort Saint Jean ist der mediterrane Garten, ein kleiner Park mit typischen Gewächsen, die im Mittelmeerraum wachsen und die auch in den Religionen eine Rolle spielen. Die Ausstellungsräume  haben wir ausgelassen, weil unsere Zeit doch etwas begrenzt war. Der Übergang zum J4 wird durch eine schmale Fußgängerbrücke gebildet. Dann beginnt der Rundgang auf dem obersten Stockwerk mit einem schönen Restaurant. Darunter befinden sich die Ausstellungsetagen.

Das Museum im J4 ist schon wegen der Architektur begeisternd. Das ganze Gebäude  ist von einer licht- und luftdurchlässigen Gitterkonstruktion umgeben. Dadurch wirkt der viereckige Bau leicht und luftig. Der Raum zwischen dem Gitter und dem Gebäude ist begehbar. Dort kann man die einzelnen Etagen wechseln (natürlich auch auf klassischem Wege über ein Treppenhaus oder Lift). Auch das Ausstellungskonzept hat uns überzeugt. Viele Gemälde, Plastiken, archäologische Fundstücke werden durch vielfältige Multimedia-Präsentationen  und Schrifttafeln ergänzt.  Man braucht viel Zeit, um alles zu verstehen (Beschriftung nur in Französisch und Englisch). Aber wir hätten uns auch Audio-Guides (auch in Deutsch)  ausleihen können, sahen wir, als wir das J4 unten verließen. So konnten wir nur einen unvollständigen, aber trotzdem interessanten  Eindruck gewinnen.

Jetzt mussten wir zurück zum Hotel, um unser Auto aus der Tiefgarage zu holen. In einem Parkhaus nicht weit vom Hauptbahnhof St. Charles fanden wir bequem einen Platz.


Anschließend haben wir uns noch einmal auf den Weg gemacht, um eine weitere Gegend Marseilles zu erkunden. Mit der Metrolinie 2 fuhren wir bis zum Rond-Point du Prado und marschierten dann auf der Avenue du Prado in Richtung Strand. Die Metro war voll, und fast alle stiegen an dieser Station um in den Bus, der sie dann zur Plage du Prado, zu einem der Badestrände Marseilles brachte.



Wir dachten, das bisschen können wir auch laufen, ohne zu überblicken, dass dies immerhin 3 km waren. Bei 30°C!  Die breite Avenue ging schnurgerade vorbei Banken, Instituten und Gartengrundstücken in Richtung Südwest bis wir einen "Bekannten" erblickten, der am Ende der Avenue stand: eine Kopie von Michelangelos David. Dort überquerten wir die breite Promenade George Pompidou und hatten nun den Strand vor uns. Natürlich hatten wir keine Badesachen mit.









Interessant ist, das in Marseille ursprünglich der Sand für Badestrände knapp war. Ein Bürgermeister kam auf die geniale Idee, den Aushub beim Bau der Metro fein zu vermahlen und als Badestrand aufzuschütten.




Das Ende der Avenue du Prado
mit dem David
Sport und Spiel am Park Balnèaire
Der Badestrand von Prado
Der Rückweg ging wieder ein Großteil der Avenue du Prado entlang. Bis zur Rue Paradis. Hier bogen wir ein.  Diese Straße, die schnurgerade ins Zentrum führt, war auch etwa 3 km lang und war sicher nicht sehr spektakulär und war auch sicher kein Touristenmagnet. Aber wir wollten unbedingt noch etwas laufen. Das letzte Stück der Rue Paradis war dann eine 1A-Einkaufsmeile. Von dort war es nicht mehr weit zu dem Parkhaus, in das wir am Mittag unser Auto umgeparkt hatten.

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